Am 20. August 1940 wird der Maler und Architekt Paul Goesch in der „Euthanasie“-Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel ermordet. Sein Bezug zu Brandenburg bis zu diesem Zeitpunkt: Keiner. Soweit wir wissen, hat Goesch die Stadt vor dem Tag seiner Ermordung nie betreten. Daher stellt sich die Frage: Warum widmet ihm die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde ein eigenes Ausstellungsprojekt?
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Paul Goesch war ein Künstler mit einem unverwechselbaren Stil. Seine farbenfrohen Fantasiewelten und experimentellen Formen bieten viel Raum für Interpretation. Aber wie hätten die von ihm entworfenen Gebäude ausgesehen, wären sie jemals gebaut worden? Und was ist mit seinen verschollenen Werken?
Der zeitgenössische Künstler und Fotograf David Rojkowski hat mithilfe von simulierten neuronalen Netzwerken Gebäude entworfen, die auf Goeschs Werken basieren. Sprich: Eine KI analysierte eine große Anzahl von Goeschs Bildern, um typische Farben, Muster und Formen zu erkennen und darauf aufbauend neue Motive zu generieren. So entstanden bunte, dynamische Bilder, die sich an Goeschs Stil orientieren und gleichzeitig neue Möglichkeiten aufzeigen. Drei dieser KI-basierten Werke sind in unserer Ausstellung zu sehen und laden dazu ein, über die Verbindung von Kunst und Technologie nachzudenken.
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Am 29. Juni trafen wir uns für einen ganztägigen Workshop in der Gedenkstätte. Ich war angefragt worden, einen Entwurf für ein Wandbild anzufertigen und die Entwurfsfindung in Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Ausstellungsmacher*innen zu erarbeiten. Die Gruppe besteht aus engagierten Freiwilligen, die sich der tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Arbeit Paul Goesch verschrieben haben. Gemeinsam haben sie die Paul-Goesch-Ausstellung im Stadtmuseum Brandenburg geplant und umgesetzt.
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Heute Nachmittag trafen wir uns zu einer Kunsthistorischen Führung mit Jana. Bislang hatten wir noch wenig Gelegenheit, Paul Goeschs Werke unter diesem Aspekt zu betrachten und waren daher umso mehr gespannt, was es zu erfahren gibt. Wir saßen zunächst im Garten zusammen und lauschten Janas Streifzug durch die Kunstgeschichte von der mittelalterlichen, byzantinischen Kunst über Renaissance, Barock, Rokoko, Klassizismus und Historismus bis schließlich im 19. Jh. mit dem Impressionismus die Künstler*innen aus den Werkstätten ins Freie zogen und der Moderne den Weg öffneten.
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Alle sind aufgeregt: Wie sieht es drinnen aus? Schon beim Gang durchs Treppenhaus und die Orangerie können wir die Kunstwerke aus den Workshops der Galerie Sonnensegel bewundern. Diese waren bereits im vergangenen Herbst bim Rahmen unserer Werksausstellung in der St. Johanniskirche zu sehen. Aber was wir natürlich eigentlich sehen wollen, ist unsere Paul-Goesch-Ausstellung im dritten Stock. Einige wollen gleich voranstürmen, aber noch gibt es Punkte auf der Tagesordnung, die Vorrang haben. Die Spannung steigt also weiter.
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Heute feierten wir ein kleines Jubiläum: Es war unser zwanzigstes Treffen als ehrenamtliche Ausstellungsmacher*innen. Da der Eröffnungstermin unserer Ausstellung immer näher rückt war jedoch nicht viel Zeit zum Feiern. Deshalb ging es direkt los mit der Veranstaltungsplanung. Gemeinsam gingen wir den Ablaufplan durch: Ab wie viel Uhr sollen wir vor Ort sein? An welchen Stellen wird es musikalische Einlagen geben? Welche Redner*innen sprechen wann?
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Schon beim Ankommen werden wir von vollen, bunten Tischen begrüßt. Gespannt setzen wir uns bei einem Ankommens-Kaffee zusammen und raten gemeinsam, was uns am heutigen Tag wohl erwarten wird. Der Künstler Vincent Grunewald sitzt wieder mit uns am Tisch. Doch bevor unsere Neugier gestillt wird, müssen zunächst einige organisatorische Themen besprochen werden.
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Heute sind wir nicht nur mit kreativen Ideen, sondern gleich mit der handwerklichen Umsetzung gestartet. Die ehrenamtliche Ausstellungsmacherin Elli Swonken hat vorbereitete Schablonen, Bastelfarben, Schwämmchen und Schürzen aus ihrem großen Koffer geholt und den Seminarraum im Handumdrehen zur Werkstatt umfunktioniert. Zur Inspiration und Vorlage hat sie eine architektonische Zeichnung von Paul Goesch mitgebracht. Mit den bereitgestellten Materialien konnten wir nach kurzer Einweisung unsere eigenen Variationen gestalten und gleichzeitig den anderen dabei zuschauen, wie sie ihre Farben mischten und tupften.
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Am 06.05. gab es ein weiteres Treffen mit den ehrenamtlichen Ausstellungsmacher*innen, nur ging es diesmal weniger um die Ausstellung zu Paul Goesch selbst und mehr um das Programm rund um die Veranstaltung.
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Inzwischen arbeiten wir seit über zwei Jahren an unserem Ausstellungsprojekt. Auf dieser Reise haben wir viele kreative und interessante Menschen aus unterschiedlichen Umfeldern kennengelernt. Nun sind wir an dem Punkt, an dem wir uns gemeinsam mit unseren ehrenamtlichen Ausstellungsmacher*innen Gedanken darüber machen, wie wir die Inhalte durch ein Begleitprogramm zur Ausstellung noch zugänglicher gestalten können.
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Wie macht man eine Webseite zu einer partizipativen Ausstellung? Indem wir die Idee des gemeinsamen Prozesses auf die Webseitenentwicklung übertragen haben!
Dafür wurde die Webseitenentwicklung in zwei Phasen aufgeteilt.
In der ersten Phase entstand ein Blog. Dieser Blog begleitete den Prozess. In dem Blog wurden Beiträge von Projektmitarbeiterinnen und von beteiligten Bürgerinnen veröffentlicht.
Zusätzlich wurde in einem Workshop das Design der Webseite gemeinsam evaluiert. Dabei sammelten wir Ideen für die zweite Phase.
In der zweiten Phase entstand die Webseite, wie sie heute zu sehen ist.
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Die zeitgemäße Aufbereitung seiner Arbeiten im Rahmen einer partizipativen Website über sein Leben und Schaffen ist eine Aufgabe, die mich als Gestalter besonders herausgefordert hat. Die Designkomponenten der Website knüpfen an die wesentlichen Merkmale des künstlerischen Stils von Paul Goesch an: Eine markante Farbpalette, ein spielerischer Umgang mit grafischen Formen und eine Mischung aus klarer und expressionistischer Typografie.
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Welche Spuren hat Paul Goesch hinterlassen? Wo hat er gelebt, studiert und gearbeitet? Wer waren seine Freunde, Familienangehörigen und Kolleg:innen? Existieren noch Briefe oder Fotos von ihm? Was lässt sich über seine Patientenakte sagen? Wo werden seine Werke aufbewahrt? Das alles sind Fragen, die ich für die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde beantworten soll, die ich mir als freier Historiker aber auch selbst stelle.
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Anfang 1919 beginnt der erst kürzlich zum Doktor der Medizin promovierte Hans Prinzhorn eine Anstellung als Assistent an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Sein Auftrag ist die wissenschaftliche Bearbeitung eines Bestandes an Werken, die von Menschen während ihres Aufenthalts in psychiatrischen Einrichtungen geschaffen wurden. Zudem verschickt er Aufrufe an deutschsprachige Anstalten, Kliniken und Sanatorien mit der Bitte, weitere Werke für den Aufbau eines „Museums für pathologische Kunst“ bereit zu stellen. Die „Westpreußische Provinzial-Irren-Heil- und Pflegeanstalt Schwetz“ schickt 1919 insgesamt 29 Werke auf Papier und ein Buch mit architektonischen Zeichnungen von Paul Goesch nach Heidelberg.
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Mit jedem Treffen nimmt die Ausstellung mehr Form an. Dabei entdecken wir immer wieder neue Seiten an Paul Goesch. Wer war dieser Mann? In welchem Umfeld bewegte er sich? Wurde er zum Künstler? Diese Fragen sollen im dritten Ausstellungskapitel behandelt werden, mit dem sich meine Arbeitsgruppe bei diesem Treffen befasst, während die andere Gruppe an Ausstellungstexten feilt.
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“Betreten verboten. Eltern haften für ihre Kinder”. Wenn man sich heute der ehemaligen Landesanstalt Teupitz nähert, springen einem die gelben Schilder ins Auge. Auch der massive und offenbar frisch gezogene Stacheldraht ist auffällig. Damit habe ich nicht gerechnet, als ich mich vor einer Stunde mit dem Zug auf den Weg gemacht habe. Für meine Recherchen zu Paul Goesch möchte ich einen Blick auf das Krankenhaus werfen, in dem der Künstler die letzten Jahre seines Lebens verbracht hat, bevor er in der Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel von den Nationalsozialisten ermordet wurde
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