Die Stuhlreihen stehen bereit, Kekse und Kaffee ebenso. Die Klasse 21 ERZ des Oberstufenzentrums „Alfred Flakowski“ hat sich viel Mühe gegeben, ihr Publikum herzlich zu empfangen. Auch wir fühlen uns sehr willkommen. Erwartungsvoll nehmen wir Platz. Los geht‘s mit der Vorstellung der verschiedenen Themen, denen sich die Gruppe um Kursleiterin Nancy Jahns von der Galerie „Sonnensegel“ gewidmet hat. Die angehenden Erzieher*innen erzählen, wie sie verschiedene Kunsttechniken ausprobierten, wobei es stets kreativ und farbenfroh zuging. Einen Vormittag war die Gruppe im Rahmen ihres Kurses auch in der Gedenkstätte zu Besuch. Intensiv beschäftigte sie sich mit dem Werk und Leben Paul Goeschs. Die Präsentation macht neugierig: Wann bekommen wir die entstandenen Werke zu sehen?
Stifte raus!
Doch erstmal heißt es aufstehen, denn das Publikum soll eine der Zeichentechniken selbst kennenlernen. Über eine Tischreihe ist eine lange Papierbahn gespannt, um die wir uns versammeln. Je zwei Personen stehen gegenüber, in beiden Händen je einen Stift. Wir sollen uns ansehen und einander zeichnen, ohne dabei aufs Blatt zu schauen. Beidhändig! Bald erfüllt allgemeines Gelächter den Raum und wir merken: Diese Methode hat die Kursteilnehmer*innen einander vermutlich schnell nähergebracht. Zumindest uns geht es in diesem Moment so.
Das Tagebuch
Kurz darauf wird das Publikum in das Klassenzimmer nebenan gebeten. Vergnügt laufen alle hinüber, wo sich Staunen breitmacht, denn hier sind sie, die Kunstwerke – und in welcher Vielfalt! Was uns sofort ins Auge sticht: Ein Buch. Es ist ein fiktives Tagebuch, handgebunden, inspiriert vom Leben und Schaffen Paul Goeschs. Die Seiten sind aufwändig mit Linolschnitten illustriert, jeder davon ein ganz persönlicher Zugang zum Thema. „Für alle Beteiligten war der Workshop sehr bewegend, aber auch sehr inspirierend. Wir haben mit diesem Buch versucht, den künstlerischen Stil, die Gedankenwelt und die Biografie von Paul Goesch zu interpretieren und darzustellen.“ Mit diesen bewegenden Worten der Teilnehmenden und einem Blumenstrauß für Nancy Jahns geht der Präsentationstag zu Ende.