Als wir den Seniorinnen-Kurs von Martina Stein im „Sonnensegel“ besuchen, ist unser gemeinsamer Workshop im Januar bereits vier Monate her. Am Anfang des Jahres hatten wir uns gemeinsam mit Werk und Leben Paul Goeschs beschäftigt. In der Zwischenzeit haben sich die Teilnehmerinnen im Sonnensegel eingehend mit der Technik des Linolschnitts befasst. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse, die uns heute präsentiert werden sollen.
Linolschnitte
Die entstandenen Linoldrucke, die wir zu sehen bekommen, faszinieren uns sofort. Die Arbeiten sind ganz bewusst in schwarz-weiß gehalten. Die Grundform des Quadrats soll an die Enge der Gaskammer erinnern. Jedem der Drucke ist anzumerken, wie intensiv sich die Teilnehmerinnen mit Paul Goesch auseinandergesetzt haben. Allen ist der starke Fokus auf Gesichter und Augen gemeinsam. Es sind die Elemente, die die Seniorinnen an Paul Goeschs Werk besonders beeindruckt haben und die viel von seiner Persönlichkeit reflektieren.
„Ich wollte, dass das Tragische zum Ausdruck kommt – nicht nur von Paul Goesch, sondern von allen Menschen, die die Euthanasie erleiden mussten – ein schwarzes Kapitel unserer schönen Stadt.“
„Die Wahrnehmung psychisch kranker Menschen ist oft verzerrt. Sie fühlen sich von überall beobachtet und deshalb waren die Augen für mich der Ausgangspunkt für meine künstlerische Arbeit.“
„Im Workshop über Paul Goesch sahen wir die unterschiedlichsten Werke von ihm. Sie zeigen seine Krankheitsphasen. Man meint es immer wieder mit einem anderen Menschen zu tun zu haben.“
„Die Inspiration zu meiner Arbeit gab mir der Architekt Paul Goesch.“