„Sein Leben besteht aus Kunst“, stellt Andreea fest. Die ganze Schultheatergruppe nickt zustimmend. Alle blicken auf einen Zeitstrahl, den sie an ihrem ersten Workshoptag erarbeitet haben. Historische Dokumente und Kunstwerke sind entlang eines roten Fadens angeordnet, der Paul Goeschs Lebenslauf nachzeichnet. Die Theatergruppe der Otto-Tschirch-Oberschule ist bunt zusammengewürfelt: Die jüngsten Schüler:innen gehen in die siebte Klasse, einige von den älteren bereiten sich schon auf ihren Abschluss vor. Manche haben bereits Schauspielerfahrung gesammelt, andere sind zum ersten Mal dabei. Sehr verschieden sind auch die Perspektiven, aus denen die einzelnen auf Paul Goesch blicken: Die eine ist von der Vielfältigkeit seines künstlerischen Werkes fasziniert, die andere identifiziert sich stark mit Goeschs Religiosität Goeschs Realität findet ihr hier.
„Sein Leben besteht aus Kunst.“
Der erste Workshoptag
Zu Beginn stand die Gruppe unserer Idee, diesem ihnen unbekannten Künstler eine Ausstellung zu widmen, noch skeptisch gegenüber. Museen haben sie bisher nur wenig interessiert. Paul Goesch zieht die Schüler:innen trotzdem in seinen Bann. Für den zweiten Workshoptag wünschen sie sich, mehr über die Kindheit und die Familie Goeschs zu erfahren. Ein Wunsch, dem wir gerne nachkommen, indem wir eine entsprechende Vorauswahl aus unseren verschiedenen Vertiefungsmodulen treffen.
Paul.
Beim nächsten Termin stürzen sich alle mit großer Begeisterung in die Gruppenarbeit. Ein Dokument interessiert die Schüler:innen besonders: Ein Lebenslauf des Künstlers, den er mit 18 Jahren schrieb und in welchem er die Erfahrungen seiner Schulzeit schildert. Schule – damit kennen sich alle aus! Wie sie die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit präsentieren, ist ihnen freigestellt. Mit viel Enthusiasmus und Kreativität widmen sich die Schüler:innen dieser Aufgabe. Bis zum Ende des zweiten Workshoptages entstehen nicht nur Plakate, sondern auch ein kunstvolles Goesch-Porträt und sogar eine erste Theaterszene: Ein fiktiver Dialog zwischen dem jungen Paul Goesch und seinem Vater. Bei der Präsentation sind alle stolz, Lehrkräfte wie Schüler:innen. Letztere sprechen mittlerweile von „Paul“ als wäre er ein guter Freund.