#33 Nicht nur gucken – anfassen!

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4. März 2024

Das Licht an diesem späten Nachmittag war ein herrliches Gold. Viele von uns hatten sich in Schale geworfen und ihr schönstes Lächeln aufgesetzt. Denn es stand unser Gruppenfoto an. Schließlich sollen die Museumsbesucher auch sehen können, wer alles hinter der Paul-Goesch-Ausstellung steckt. Wir reihten uns vor der Gedenkstätte auf, versuchten nicht zu häufig zu blinzeln und nett in die Kamera zu schauen. 15 Minuten dauerte es, bis alle Bilder im Kasten waren und wir zurück ins Warme durften.

Eine Ausstellung zum Mitmachen

Danach ging es ans eigentliche Thema unseres Treffens: Interaktive Ausstellungsstücke. Egal wie interessant eine Ausstellung ist: Irgendwann beginnen die Hände zu jucken. Der Blick schweift ab, und man sucht nach einem Knopf, einer Kurbel oder… nach Bausteinen? Gerade wenn es so viel zu schauen gibt, wächst der Wunsch, etwas anfassen zu dürfen. Verschiedene Möglichkeiten des Mitmachens und Kreativwerdens für die Museumsbesucher wurden besprochen. Konkrete Vorschläge des Gestaltungsbüros museeon., aber auch eigene Ideen, wurden diskutiert und verfeinert.

Viele Ideen

Ein Vorschlag von museeon. bestand in einer Station, an der Besucher ihre eigene Mini-Ausstellung zusammenstellen. Gelegenheit die eigenen Lieblingsbilder den nachfolgenden Besuchern zu präsentieren und die Schwierigkeiten nachzuvollziehen, die wir Ausstellungsmacher bei unserer Werkauswahl hatten.

Andere Ideen zielten in eine kreativere Richtung. So die Idee eines Lichttischs, auf dem man mit vielen transparenten Schnipseln eine Collage im Stile Paul Goeschs erschaffen kann.

Großen Anklang fand die Baustein-Idee. Paul Goesch hatte bereits als Kind einen Anker-Architektur-Baukasten besessen, der seine architektonische Arbeit zeitlebens prägte. Mit solchen Bausteinen könnten auch Ausstellungsbesucher ihre eigenen ausgefallen Gebäude gestalten.

Eine weitere Idee steuerte die ehrenamtliche Ausstellungsmacherin Sabine Steffens bei: Einige Bilder Goeschs sind nur als Schwarz-Weiß-Fotografien erhalten. Deshalb sollen Besucher an einer speziellen Station Gelegenheit bekommen, diesen Werken selbst Farbe einzuhauchen. Auf diese Weise würden ganz eigene, einzigartige Versionen von Goeschs Werk entstehen.

Entscheidungsfindung

Wie immer wurde wild diskutiert. Vorschläge wurden gemacht und verworfen. Am Ende hatten wir Lösungen und Konzepte gefunden, über die wir abstimmen konnten. Wer wissen möchte, wie wir uns entschieden haben, muss jedoch bis zur Ausstellungseröffnung am 12. Juli warten. Denn ein paar Überraschungen wollen wir noch für uns behalten.

Einzelnachweise

Jan Sammer

ist freiberuflicher Illustrator und Künstler. Gemeinsam mit Elli Swonken gründete er den Kerberosverlag. Zudem leiten die beiden das "Atelier im alten Buchladen" in Plaue (Brandenburg an der Havel), wo Jan auch Kreativkurse mit dem Schwerpunkt Zeichnen und Ölmalerei anbietet.
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